Die gängigsten Methoden im Vergleich

Who is who? Zukunft entwerfen mit Großgruppenverfahren. Ein Vergleich von drei Klassikern

Alle Verfahren verstehen sich als Lernlaboratorien für soziales Lernen und als Verfahren, um Wissen hervorzubringen. Alle hier vorgestellten Verfahren sind daran orientiert komplex vorzugehen, den gewohnten Trott zu unterbrechen, also zu irritieren und das Lernen erfahrungsorientiert anzuregen. Alle sind zukunfts- und wandelorientiert.
Wie einzelne "Erfinder" von Verfahren selbst festgestellt haben, wird kein Verfahren allen Herausforderungen der Realität vollständig gerecht (Weisbord/Janoff). Es gibt nicht das Generalrezept für alle Lebenslagen, aber sehr wohl sinnvolle Interventionen für unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen. In der folgenden Übersicht werden die im deutschen Sprachraum derzeit am meisten eingesetzten Methoden in ihren Eigenarten vergleichend dargestellt:


Open Space Technology Zukunfts-konferenz Real Time Strategic Change
Philosophie Das freie Spiel der Kräfte ist produktiv, aus Chaos entsteht Ordnung Komplexe Lösungen sind nur durch Orchestrierung vielfältiger Perspektiven möglich Die kritische Masse für Veränderung wird erzeugt durch die Mobilisierung aller Kräfte
Prinzipien und Kernelemente Selbstorganisation der Teilnehmenden, energetisches Prinzip Repräsentatives System in einen Raum bringen, Focus auf Gemeinsamkeiten und Konsens Problemorientierung als Antriebsmoment für Veränderung
Prozess Selbstorganisierte Themen und Arbeitsgruppen der Teilnehmenden Standardisierter Ablauf entlang der Phasen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Gruppenarbeit in vorab definierten und eingeteilten Gruppen
Variable Designs mit dreistufigem Aufbau: Aufrütteln, Visionieren, Erste Schritte erarbeiten. Begleitend: Arbeit an der Verbesserung der Zusammenarbeit. Klare Vorgaben seitens der Führung
Zielsetzung Informationen sammeln, energetisieren des Systems Gemeinsame konsensuell geteilte Handlungsbasis herstellen Strategien Top-down und Bottom-up vernetzen
TeilnehmerInnen Unbegrenzt von wenigen Menschen bis mehrere tausend Teilnehmende Idealerweise 64 TN Unbegrenzt
Planungsprozess Auftraggeber / Veranstalter plant, freiwillige Teilnahme Systemisch gemischte Planungsgruppe unverzichtbar Gemischte Planungsgruppe unverzichtbar
Zeitbedarf für Vorbereitung Schnell einsetzbar 2-3 Monate Vorbereitungszeit 2-3 Monate Vorbereitungszeit
Dauer 1-3 Tage 2-3 Tage 2-3 Tage
Kosten Low Budget ist möglich Mittleres Budget erforderlich Mittleres-höheres Budget erforderlich

Die Tabelle ist in leicht modifizierter Form, mit freundlicher Genehmigung der Autorin, dem Buch: Susanne Weber (Hrsg.): Vernetzungsprozesse gestalten. Erfahrungen aus der Beraterpraxis mit Großgruppen und Organisationen. Gabler Verlag, Wiesbaden. Juli 2002. entnommen.
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